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Mosambik

Vilankulos – Zobue, 15.9.15 – 29.9.15

2. Oktober 2015

Wir verbringen noch fast eine weitere Woche auf Marimba. Meio hilft beim Wasserturm reparieren und auch sein Flip-Flop muss bereits zum 2. Mal genäht werden… 🙂 Doch dann müssen wir los – unser Visum läuft am 30.9. ab. 🙂

In Pambara (20 km von Vilankulos an der Hauptstrasse) halten viele Lastwagen und Busse an um sich zu verpflegen. Ein guter Punkt also um eine Mitfahrgelegentheit zu finden. So finden wir einen Truck, der uns bis nach Inchope mitnimmt. Es ist eine luxuriöse Art zu reisen: wir haben massig Platz und können es uns auf der Liege des Fahrers gemütlich machen. Herrlich, so vergehen die 7 Stunden Fahrt wir im Flug. Als wir in Inchope ankommen ist es bereits dunkel. Die Strasse ist gesäumt von Lastwagen, die hier die Nacht verbringen – entsprechend viele Baren und Restaurants befinden sich hier. Dank der Hilfe unseres Fahrers finden wir sogar eine „Bungalow-Anlage“, wo wir unser Zelt aufstellen können.

Am nächsten Morgen schwingen wir uns zur Abwechslung mal wieder auf die Räder und fahren bis nach Chimoio. Wir geniessen den Tag – schön, mal wieder zu radeln 🙂

Aus zeitlichen Gründen gehts dann aber ab Chimoio wieder mit dem Truck weiter bis nach Tete. Diesesmal fahren nebst uns noch zwei Männer mit. Es ist wieder eine angenehme Reise. Wir können uns etwas mehr mit unseren Mitreisenden unterhalten, da diese etwas Englisch sprechen. Unser portugiesisch gibt leider immernoch nicht viel her … 😉 Nach zwei Stunden Fahrt gibts Zwangspause: Ein Lastwagen ist umgekippt und blockiert die Strasse. Wir ahnen nichts Gutes und stellen uns auf eine lange Wartezeit ein… aber bereits nach einer guten Stunde können wir wieder los 🙂

Zügig geht die Fahrt dann weiter – immer mal wieder unterbrochen von Polizeikontrollen. Wir drei, die auf dem „Rücksitz“ sitzen machen uns dann immer möglichst klein, damit man uns nicht schon von aller Weite sieht…. wohl damit der Fahrer etwas weniger Schmiergeld zahlen muss, denn dass bei diesen Kontrollen Geld den Besitzer wechselt, ist völlig normal. Kurz nach Mittag kommen wir in Tete an. Es hat hier einen Campingplatz direkt am Zambezi – toll! 🙂

Wir bleiben einen Tag in Tete und lassen Meios Veloständer reparieren, der vor einigen Tagen abgebrochen ist.

Am nächsten Morgen radeln wir dann wieder los. Bis zur malawischen Grenze sind es noch gut 120 km, die wir in zwei Tagen zurücklegen. Die Landschaft ist hügelig. Die Menschen sind sehr nett. Wir werden freundlich gegrüsst, interessiert beobachtet und auch oft fotografiert – wir fühlen uns fast wie Promis 🙂 Vorallem Kinder können sich kaum an uns sattsehen. Wenn wir irgendwo Pause machen oder einkaufen sind wir umringt von Menschen. Aber sie sind niemals aufdringlich und es wir auch nicht gebettelt. So macht das Velofahren richtig Spass und Freude. Unsere letzte Nacht in Mozambik verbringen wir in einem kleine Dorf im Hinterhof eines Ladens. Wir haben einen schönen Platz für uns und können in aller Ruhe kochen. Immer wieder hört man es hinter dem Strohzaun rascheln und Kinderköpfe tauchen auf, die unter Gekicher wieder verschwinden kaum dass sich unsere Blicke in ihre Richtung wenden.

Mit dem Sonnenaufgang (5:30) machen wir uns auf, die letzten 40 km bis zur Grenze hinter uns zu bringen. Es sind zähe 40 km für die wir fast 4 Stunden brauchen! Ein Hügel nach dem anderen, rauf und runter, rauf und runter…  müde kommen wir dann aber trotzdem noch vor dem Mittag an der Grenze an. Tschüss Mozambik – schön wars, wir kommen wieder 😉

Ressano Gracia – Vilankulos, 1.9.15 – 15.9.15

15. Semptember 2015

Der Grenzübertritt nach Mozambik verläuft einmal mehr problemlos. In ca. 45 min ist alles erledigt  – samt Visum besorgen und trotz mehrmaligen, stromausfallbedingten Verzögerungen. Die erste Nacht verbringen wir kurz nach der Grenze. Am nächsten Morgen radeln wir über sanfte Hügel und an kleinen Dörfern vorbei nach Maputo hinein. Nach Dakar erscheint uns Maputo vergleichsweise ruhig und übersichtlich. Wir quartieren uns hier im Fatimaˋs Backpacker ein, bis wir das Visum für Malawi organisiert haben.

Auch hier, kein Problem: bereits am nächsten Nachmittag nach der Beantragung können wir unsere Pässe wieder abholen. Allerdings kann das Visum nur in US Doller bezahlt werden (100 USD pro Person!), so dass wir erst mal noch Geldwechseln müssen.

Es ist immer wieder interessant, mit der afrikanischen „Bürokratie“ zu tun zu haben (Konsulate, Grenzposten, Zoll, Banken, Polizeikontrollen…) 🙂 Es beginnt bereits, wenn wir mit den Velos vorfahren: für das Wach- bzw. Empfangspersonal eine völlig neue Situation – wo können die Velos bloss abgestellt werden?! Grundsätzlich einmal sicher nicht dort, wo wir es für gut empfinden, so dass wir in der Regel ein, zwei mal umparkieren müssen, bis es für alle passt. Ohne seine Personalien mindestens einmal in ein grosses, dickes Buch einzutragen geht sowieso gar nichts. Computer sind keine Selbstverständlichkeit, Papier und Unterlagen stapeln sich überall. Formulare ausfüllen ist ein grosses Thema, es wird oft und gerne verlangt, zu allen möglichen Zwecken. Personal ist immer sehr zahlreich vorhanden, Arbeit hingegen nicht zwingend, so dass man sich ganz offen mit seinem Handy oder mit Zeitunglesen die Zeit vertreibt. (Nicht so wie bei uns, wo man immer noch versucht möglichst beschäftigt auszusehen 🙂 Obwohl wir die Motivation oder gar Freude an der Arbeit bei Vielen vergeblich suchten, wurden wir doch meistens anständig behandelt. Schmiergeld oder Ähnliches war nie ein Thema. So hatten wir bisher keine wirklich schlechten Erfahrungen in diese Richtung. Mit etwas Geduld und dem Bewusstsein, nicht alles verstehen zu müssen, klappt das eigentlich ganz gut 🙂

Mit einem Chapa (30-Platz-Bus) fahren wir morgens um 5:00 Uhr von Maputo los nach Tofo. Wir können direkt beim Fatimaˋs Backpacker einsteigen. Dann geht’s erst Mal zum Busbahnhof in Maputo – der Bus muss ja noch gefüllt werden. Die pure Hektik bricht aus: es wir geschrien, um Tickets und Preise diskutiert, Leute steigen aus und ein, Gepäck wird hin und her gehieft, Händler/innen mit Brot, Äpfeln, Toilettenartikeln, Schmuck, Getränken, Cashewnüssen etc. klopfen an die Fenster des Busses… eine Stunde und zwei Runden über den Busplatz später ist der Bus voll und wir fahren los. Bis wir aus Maputo draussen sind, wird nochmals fleissig ein- uns ausgestiegen, so dass wir nach fast zwei Stunden erst ca. 10 km Strecke hinter uns gebracht haben. Doch dann geht’s los, wir kommen vorwärts. Als wir an einer Tankstelle WC-Pause machen, wird festgestellt, dass wir einen Platten haben. Gut, kann gleich hier repariert werden und bald geht’s. Der Reifen hält nicht lange, bald hört man es Knallen und wir halten wieder an. Der kaputte Reifen wird abmontiert und dank Zwillingsbereifung kann ja auch ohne diesen weitergefahren werden… Als wir uns dem Ziel langsam nähern, fängt das Ein- und Aussteigen wieder an … zum Teil in 20 Metern Abstand… nach elf (!) Stunden haben wir die 500 km geschafft und erreichen Tofo.

Tofo ist bekannt fürs Tauchen und Schnorcheln. Vor einigen Jahren war Tofo noch ein winziges Fischerdorf ohne jegliche touristische Infrastruktur. Heute hat es diverse Tauchschulen und zahlreiche Backpackers, Guesthouses und Lodges, die oft illegal am Strand erbaut wurden. Der Ort selbst ist aber immer noch sehr klein. Eingekauft wird auf dem Markt, der nächste Geldautomat ist 5 km entfernt.

Wir machen eine „Ocean Safari“ (Ausflug um mit Walhaien zu Schnorcheln). Leider finden wir keine Walhaie und können daher nicht ins Wasser. Dafür sehen wir einen Buckelwal. 🙂

Nach Tofo ist unser nächster Halt Vilankulo. Dort wollen wir nochmals Schnorcheln und die Inseln des Bazaruto Archipels besuchen. Mit dem Velo geht’s also nach Inhambane, von dort mit dem Boot nach Maxixe und dann per Bus nach Vilankulo. Wir nehmen einen grossen (chinesischen) Reisebus der von Maputo kommt. Es hat noch ein bisschen Platz und wir verladen die Velos und unser Gepäck unten im Gepäcksraum. Wir steigen ein uns sehen nur Menschen und Gepäck – überall! Statt der üblichen vier Sitze pro Reihe hat dieser Bus fünf. Die Sitzplätze und der Mittelgang fallen entsprechend schmaler aus. An ein normales Durchkommen im Gang ist eh nicht zu denken, dieser ist vollgestellt mit Reis- und Mehlsäcken, Taschen, Kartonschachteln und anderen Gepäcksstücken, die auf dem Schoss der Menschen und unter den Sitzen keinen Platz mehr fanden. Wir quetschen uns irgendwie durch das Gewusel und finde zwei freie Sitzplätze. Interessant wird’s, wenns ans Aussteigen geht. Im hintersten Teil des Busses befindet sich das Gepäcklager für die grossen Stücke, sogar ein Velo ist dabei 🙂 . Man muss also durch den winzigen Gang über diverse Taschen, Kanister und Rucksäcke klettern um seine Gepäcksstücke aus dem Haufen auszugraben…. Es ist ein ständiges Gequetsche und Gedränge, zum Glück ist unser Gepäck untern drin 🙂

Von zwei Schweizern, die wir zufällig in Maputo trafen, wurde uns Marimba als Unterkunft in Vilankulo empfohlen. Es liegt 20 km ausserhalb von Vilankulo im Busch. Mit dem Fahrrad kommen wir da nicht hin, da eine Sandpiste nach Marimba führt. Wir wissen aber, dass das Marimba-Team ihre Gäste in Vilankulo abholt, wenn man anruft. Nun ja, wir haben ja noch immer kein Telefon… Jonas vom „Tourismus Büro“ ist dann aber so nett und ruft für uns bei Marimba an, so dass wir bald darauf abgeholt werden.
Marimba wird von Marcel und Isabel aus der Schweiz geführt. Zusammen mit ihrem Team haben sie hier im Busch ein kleines Paradies aufgebaut. Die ruhige Anlage ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ein Spazierweg führt in 3 Minuten hinunter zum unberührten Strand. Für den Ausflug auf die Inseln wird man direkt hier am Strand abgeholt. Wir verbringen hier ein paar schöne Tage in persönlicher Atmosphäre und geniessen das gute Essen – wir entdecken unserer Vorliebe für Krebs und Fisch! 🙂

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